Den Auftakt zu unserem Festwochenende bildete dieses Jahr das Lehrerkonzert mit “Überraschungsgästen” in der Alten Kelter in Lauffen. Wie dieses bei Publikum und Presse ankam, können Sie den Bildern und dem Bericht der Heilbronner Stimme entnehmen…
40-Jahr-Feier der Musikschule Lauffen und Umgebung mit Lehrerkonzert und dankbarem Rückblick
Von Elke Khattab
“Wir hatten zwei leere Räume und einen nackten Saal. Das Echo kam aus allen Ecken, so dass ich für die Ausstattung Sperrmüll und Kartons zusammentrug”, erinnert sich Werner Schröder. Der erste Schulleiter der im Jahr 1976 gegründeten Musikschule Lauffen und Umgebung erzählt schmunzelnd weiter: “Im Keller der ehemaligen Landwirtschaftsschule gab es noch Töpfe und Pfannen. Die habe ich an die Wand gehängt, um die Akustik zu dämpfen.”
Inzwischen hat sich die Einrichtung entscheidend weiterentwickelt: Grund genug, das 40- jährige Bestehen über ein ganzes Wochenende zu feiern: Auftakt war das Lehrerkonzert am Freitagabend in der Lauffener Alten Kelter mit über 100 Gästen.
Die Mitgliedschaft im Musikschulverband mit damaligem Sitz in Göppingen sei seine erste Amtshandlung gewesen, erinnert sich Werner Schröder: “Es war mir ein Anliegen, weil wir von dort wertvolle Impulse für unsere Arbeit erhielten.” Auch mit Stolz blickt der ehemalige Schulleiter zurück: Bei der musikalischen Früherziehung seien 137 Kinder angemeldet gewesen.
Im lockeren Gespräch interviewt die Moderatorin und langjährige Sekretärin der Musikschule Annemarie Gutensohn nach der Begrüßung durch Schulleiter Thomas Conrad auch Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger: Als Vorsitzender des Zweckverbands berichtet der über den “langen und manchmal ermattenden Prozess” vom Verein zur Körperschaft des öffentlichen Rechts im Juli 2015. Hauptmotivation dafür sei die Qualitätssicherung in Bezug auf die Lehrkräfte gewesen: “Im Gegensatz zum Verein hat der Zweckverband verbindliche Aufgaben, zu denen auch die Beschäftigungsgarantie gehört. Ohne sie besteht die Gefahr, Lehrkräfte nicht an die Schule binden zu können.”
Des weiteren sei der Zweckverband mit zehn beteiligten Gemeinden “ein klares Bekenntnis zum Bildungsauftrag Musik”. Waldenberger unterstreicht: “Eine Einrichtung wie die Musikschule ist kein Bittsteller, der bei den Kommunen immer wieder nach finanzieller Unterstützung fragen muss. Auch hier ging es darum, dass die Gemeinden verbindlich Verantwortung übernehmen.”
Auf die Frage, wie er die Zukunft der Einrichtung einschätze, erklärt der Zweckverbandsvorsitzende: Mit Beharrlichkeit werde man die Musikschule in kleinen Schritten weiterentwickeln. Erreicht wurde, dass die Räume der ehemaligen Landwirtschaftsschule fast komplett zur Verfügung stehen. “In den nächsten Jahren werden wir daran arbeiten, die Räumlichkeiten zu ertüchtigen”, verspricht Waldenberger. Der Prozess sei vor zehn Jahren eingeleitet worden.
Zum Förderverein der Musikschule Lauffen und Umgebung befragt Annemarie Gutensohn dann dessen Vorsitzenden Wolfgang Hess: Zur Aufgabe habe man sich die moderne Ausstattung gemacht. Auch bei der kostenintensiven Reparatur und dem Kauf von Instrumenten unterstütze man die Musikschule: “Über Spenden und Mitgliedsbeiträge konnten wir bereits einen neuen Flügel sowie zwei neue Klaviere kaufen”, berichtet Wolfgang Hess. Unterstützung biete man darüber hinaus etwa bei CD- und DVD-Produktionen und bei Außenauftritten der Schule. Hess: “Wir möchten den Förderverein wiederbeleben, denn das Geld kommt dem Nachwuchs zugute.”
Zu den Höhepunkten des Lehrerkonzertes zählten die Auftritte ehemaliger Schüler der Musikschule, die eine musikalische Laufbahn eingeschlagen haben. Dazu gehörten Jonas Heinzelmann, der Trompete studiert und bereits Preise bei “Jugend musiziert” gewann, sowie der Musicalsänger Marco Toth. Mit stürmischem Applaus wurde auch Daniel Koschitzki belohnt. Der Echo-Klassik-Preisträger gilt als einer der weltweit führenden Blockflötisten und wurde mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. khat