Bilder Lehrerkonzert

Ein kleiner Eindruck von unserem diesjährigen sehr abwechslungsreichen Lehrerkonzert. Vielen Dank unseren Lehrern und den Gästen!

Dies berichtet die Heilbronner Stimme am 22.3.

Alles andere als alltäglich

Lauffen
Lehrkräfte der Musikschule zeigen beim Konzert einen großen Querschnitt Typisches oder Alltägliches erwartete man vergeblich beim Lehrerkonzert der Musikschule Lauffen und Umgebung. Neben interessanten Instrumental-Kombinationen erklangen auch Werke, die man in den Programmheften der Region fast nie findet.

Dadaismus
Mit der “Sonate für Flöte und Klavier” überraschten Lena Wehle (Querflöte) und Nathalie Herres (Klavier) das Publikum mit einem avantgardistischen Werk des Komponisten Erwin Schulhoff. “Er hatte viel Freude am Experimentieren, und seine Musik unterliegt den Einflüssen des Dadaismus, einer Kunstform, die alles bisher Dagewesene verweigert”, erläuterte Annemarie Gutensohn.

Ganz anders Anna Kelemens Wahl mit dem Titel “Lied ohne Worte”, das die Bratschistin mit Larissa Kammer am Klavier vortrug. Felix Mendelssohn-Bartholdy komponierte sein Lied Nr. 109 als Teil eins 148-teiligen Zyklus’. Die Viola als Altstimme der Streicherfamilie erwies sich als ideale Instrumentierung für dieses schöne Werk. Souverän und gewohnt stilsicher präsentierten sich Irina und Michael Postoronka mit ihrem Konzert in c-moll von Vladimir Pestkin. Der Trompetenlehrer und seine Frau am Klavier hatten sich für ein Stück entschieden, das sowohl der Begleitung als auch dem Solisten Gelegenheit zum Ausspielen der Virtuosität ermöglichte. Zudem konnten die Zuhörer den Klang unterschiedlicher Dämpfer an der Trompete sehr gut wahrnehmen.

Nathalia Heilmann (Violine) setze mit einer Romance des zeitgenössischen Jazzkomponisten Igor Frolov einen spannenden Kontrast. Ihr lebhaftes Spiel, viele Doppelgriffe und akrobatisch-hohe Lagen ließen aufhorchen. Elementarpädagogin und Blockflötenlehrerin Gudrun Koch zeigte mit ihrem Partner Oliver Krüger, dass die kreative Kombination von Altflöte und Cello mehr sein kann, als nur ein Experiment. Dominierte im gemeinsamen Spiel stets die Flöte, zelebrierte der Cellist solistisch seinen feurigen Flamenco auf dem großen Bassinstrument. Wieviel atemtechnische Anstrengung ein Solo-Werk auf der Bassflöte bedeutet, überspielte Gudrun Koch mit Eleganz. In tiefer Lage folgten drei volltönende Posaunen. Auch sie sind solistisch selten zu hören − und schon gar nicht in dieser Virtuosität. Ansgar und Susanne Sailer präsentierten mit Thilo Volz barocke und zeitgenössische Klänge. Die Posaune überzeugte damit als Instrument mit erstaunlicher Wandlungsfähigkeit.

Leidenschaft
Einen Klassiker boten schließlich Uwe Kleber (Gitarre) und Andreas Sprachmann (Kontrabass) mit George Gershwins “A foggy day”. Die beiden Musiker interpretierten es mit derselben Leidenschaft wie das beschwingte lateinamerikanische Stück “Brasileirinho”. “Beim heutigen Konzert waren nicht nur Musikpädagogen, sondern auch echte Künstler zu hören”, schloss Musikschulleiter Thomas Conrad nach gut eineinhalb Stunden variantenreichem Spiel.