Mozarts Requiem in der Regiswindiskirche
Mustergültige Chorarbeit: MozartsRequiem in der RegiswindiskircheVon Ulrich Enzel LAUFFEN Schon die ersten Takte lassen aufhorchen in der bis auf denletzten Platz besetzten Lauffener Regisiwindiskirche. Da packt ein Orchester aus Profisund Streichern der Musikschule Lauffen und Umgebung die Streicherversion vonWolfgang Amadeus …Von Ulrich EnzelLAUFFEN Schon die ersten Takte lassen aufhorchen in der bis auf den letzten Platz besetztenLauffener Regisiwindiskirche. Da packt ein Orchester aus Profis und Streichern derMusikschule Lauffen und Umgebung die Streicherversion von Wolfgang Amadeus MozartsAdagio und Fuge KV 546 beherzt und in zügigem Tempo an. Das präzise Dirigat von AndreasWillberg formt schlüssige dynamische Entwicklungen, plastische Konturierung. Ein vielversprechender Auftakt.Und der Chor der Regisiwindiskirche lässt sich anstecken von solch klar strukturierter stetsdem Duktus des Werkes folgender Realisierung. Mozarts letztes Werk, sein Requiem, fordertsowohl musikalisch wie emotional hohe Qualitäten von allen Beteiligten. Höchst erfreulich,wenn in jedem Augenblick zu spüren ist, wie intensiv Andreas Willberg die Choristenvorbereitet hat. So folgen sie seinem stets Sicherheit vermittelnden Dirigat zu einerbeglückend dichten Interpretation der so unterschiedlichen Teile des Werks.AkzenteGanz gleich ob homophones, dynamisch reiches Aussingen gefordert ist oder Fugen klarkonturiert werden sollen, ob markant phrasierende Akzente zu setzen sind oder klagendesVerklingen, an diesem Abend gelingt alles und vereint sich zu einem beeindruckendgeschlossenen Ganzen.In dieses fügen sich souverän auch die vier Solisten ein. Strahlend, vielleicht zu vibratoreichjubelnd die Sopranistin Cornelia Ragg, innig warm der Alt von Anna Krawczuk, geschmeidigund hell Christian Wilms” Tenor und als sichere kraftvoll feste Basis Stephan Storck, Bass.Mozart setzt die vier Sänger meist als Quartett ein. Auch dabei fügen sich die vier Stimmen inden harmonischen Wohlklang ein.Einzig die Rezitationen von Joachim Brosch unterbrechen etwas störend den gelingendenFluss des Werkes. In Hölderlins Geburtsstadt mag es eine bestechende Idee sein, den Hörernvon Mozarts gleichermaßen Trauer- wie Trostmusik mit Endzeit-Gedichten des Dichters eineweitere Reflexionsebene bieten zu wollen. Ein bisschen weniger Pathos wäre da aber hilfreichgewesen.Doch die Wirkung von Mozarts Werk, so engagiert und hoch qualifiziert dargeboten, lässt sichnicht trüben. Anhaltender Beifall als wohlverdienter Dank.